Reiseberichte 2022


Hampden Distillery, Falmouth (Jamaika), 15. Februar

Nach einer langen Fahrt auf fast unbefahrbaren Strassen entlang der Zuckerrohrplantagen sind wir endlich in der Distillery angekommen. Das wunderschön gelegene und gepflegte Areal mit dem darauf stehenden Great House war beeindruckend. Viele Pfauen Vögel belebten den riesen grossen Garten der sich vor dem Great House befand. Corona konform wurden die Hände mit weissem Rum desinfiziert :-). 

 

Empfangen wurden wir mit einem leckeren Willkommens-Rum Punch der Lust auf mehr machte. Dann hiess es Helm auf und ab in die Distillery. Das Tor ging auf und es kam einem direkt dieser Bananen- Ester Geschmack in die Nase als hätte man einen super feinen leicht dreckigen Hampden vor einem im Glas.

 

Weiter ging es zu den offenen Fermentations-Tanks wo ein Gemisch von Quellwasser, Zuckerrohrsaft, Melasse und Dunder für zwei Wochen fermentiert und nochmals zwei Wochen in tropischem Klima stehen gelassen wird. Die aus Holz bestehenden Fermentations-Tanks werden mit Bananenblättern abgedichtet. Kommt daher dieser Bananengeschmack? Danach ab in die 5000 Gallonen Pot Stills wo dann mit ca. 85vol.% das weisse Gold gebrannt wird. 

 

Nach einem eindrücklichen Rundgang in der Distillery wurden wir mit einen typisch jamaikanischen Gericht „JerkChicken“ bekocht. Das süsse Brot mit dem smoky Chicken war echt der Hammer!!

Zu Abschluss durften wir zwei Rums von Hampden verkosten:

Den White Fire Rum und den 8 Jahre alten Overproof. 

Es war echt ein super Erlebnis!! (SA)


Destillerie Chamarel, Mauritius, 9. November

Um 9 Uhr Morgens wurden wir im Hotel in Flic en Flac von unserem Fahrer abgeholt. Die Fahrt nach Chamarel dauerte eine Stunde, an der Küste entlang via Black River rauf in die Hügel. Am Eingang wurden wir von Dany abgeholt und durften die wunderschöne Estate anschauen. Der Eingangsbereich der erst 14 Jahre alten Destillerie ist wunderbar gestaltet mit einem Brunnen, Palmen und vielfarbigen Hibiskusblüten. 

Am Anfang des Arbeitsprozesses wird das am frühen Morgen geschnittene, eigene Zuckerrohr mit einem Bagger in die Presse gefüllt. Das Zuckerrohr wird einige Male gepresst und drei mal gefiltert. Danach kommt es für 48 Stunden in den Gär-Tank. Ab und an muss etwas Hefe beigefügt werden. Bei den ersten Gär-Tanken rund um den frischen Zuckerrohrsaft riecht es fantastisch nach Banane und geröstetem Karamell! Die Destillerie verfügt über eine Column- und zwei Pot-Stills. Alles kann aus nächster Nähe angeschaut werden! Mit 74% aus der Pot-Still und mit 72% aus der Column-Still kommt der wunderbare Rhum agricole in die Stahltanks zum Ruhen.

Nach dem ersten offiziellen Rundgang gibt es den weissen Rum mit 50% und den 18 Monate gereiften Rum zum probieren (50% ist gemäss Gesetz in Mauritius das Maximum welches abgefüllt werden darf). Da ich im vornhinein als Rumfreak angemeldet war, konnten wir auch hinter die Kullissen schauen. Durch den Garten, die Zuckerrohrfelder überblickend ging es hinters Haus ins Fasslager zur privaten Degustation. Angefangen mit den 3, 4 und 6 Jahre gelagerten Rums. Diese sind jeweils ein Blend aus Column (Anteil ca 70% ) und 30 % Pot Still Rum. Der 4 jährige was aus dieser Reihe mein Favorit. Danach folgten die 3 Abfüllungen mit Special Cask  Finish wie Moscatel, Oloroso und Whisky. Da der Dany immer so grosszügig eingeschenkt hat und es erst 11.00 Uhr war, habe ich hier nur den Moscatel probiert. Danach gabs einige Häppchen und zum Finale den 8 jährigen Pot Still Single Cask aus dem Eichenfass und den 10 jährigen Jubiläumsrum. Beide limitiert und sehr lecker, so dass sich auch Anja einen Schluck genehmigte. Im Anschluss an die Degu gings noch in den Shop für Souveniers. (DA)


Destillerie St. Aubin, Mauritius, 9. November

Die Fahrt zur Distellerie Saint Aubin führte wieder durch grüne Hügel vorbei am Nationalpark (haben auf der Fahrt Affen gesehen) und dauerte nochmals ca. eine Stunde. Bei Saint Aubin angekommen befanden wir uns auf einem grossen, ehrwürdigen Anwesen. Hier haben wir uns mit einer Degustation begnügt. Es wird auch hier seit weniger als 20 Jahren Rum produziert. Die junge Dame die den Erklärungsteil übernam war zackig und borstig drauf (ihre Laune hat sich aber zu meinem Glück noch um 180 Grad gedreht). Zuerst wurde frisches rotes Zuckrohr gepresst und man konnte den frischen Saft probieren, danach wurde kurz die Destille gezeigt und sofort degustiert. Zuerst etwas weissen und einen gelagerten Rum. Als drittes wollte sie einen Likör oder so einschenken und als ich dankend ablehnte, schaute sie mich entgeistert an. Als ich dann ein Bild des fast ausverkauften 11-jährigen Single Cask zeigte, änderte ihre Stimmung blitzartig und sie führte mich zur Theke neben der Kasse. Dann schenkten sie mir den Single Cask mit knapp 52% ein (hat ein Paar Rupien gekostet, aber hat sich gelohnt). Dazu wurden sie immer lockerer und lustiger (siehe Fotos) und es gab zum Abschluss des intensiven probierens , noch einen 10- jährigen Rum mit grüner Etikette. (DA)