Erstmalig in der Geschichte des Vereins, hat sich eine vierköpfige Delegation auf den Weg zum Rumfest nach Paris gemacht. Die Erwartung war gross, einige Neuigkeiten aus der Rhum agricole-Welt kennen zulernen und diese bekannte Messe erstmalig erleben zu dürfen. 

Obwohl wir uns bereits im Besitz der Eintrittskarten befanden, kamen wir gleich bei Ankunft in den Genuss des französischen Organisationstalents. Aufgrund einer personell schwach besetzten Eintrittskontrolle, bewegte sich die Wartezeit am Eingang um die 45 Minuten. In der Messe endlich angekommen, versuchten wir uns vorerst einen Überblick zu dem Event in den vier Messe-Pavillons zu verschaffen (was sich später leider als Fehler herausstellte). Alsbald durften wir dann auch die ersten Rumproben verkosten und wurden hinsichtlich Quantität und Qualität nicht enttäuscht. Anbei ein paar Bilder der Preziosen:   

Gegen Mittag füllten sich die Pavillons sehr schnell und es wurde laut und stickig. Zudem bekam man dann noch kaum eine Chance etwas spannendes an einem der Stände zu ergattern. Bspw. bei La Favorite wollten wir die neueste Ausgabe des Flibuste probieren. Dank Ralf (bzw. dank seiner langen Arme) konnte wir dann über vier Reihen Köpfe hinweg ein Muster ergattern. Aus diesem Grund verlegten wir dann die weitere Erkundung nach draussen. Hier gab es einen Stand des brasilianischen Herstellers Fazenda Soledade, bei dem wir die neuesten Cachaça-Abfüllungen probieren durften.

Auch an einigen, gut zugänglichen Bars konnten wir uns mit sehr leckeren Cocktails "versorgen" und an einem der beiden mobilen Essstände etwas zur Stärkung holen. In den Hallen wurde es mit jeder Stunde jedoch immer voller, so dass wir nach 2 bis 3 Rumproben dann den Event verliessen. Zwei Dinge werden wir das nächste mal besser machen: Erstens werden wir versuchen am Tag für Händler teilzunehmen (ggf. über die Firma von Sven) und wenn dies nicht klappen sollte, werden wir zweitens die besuchenswerten Stände im Vorfeld identifizieren und gleich nach Einlass zur Messe angehen. Trotz allem war es ein toller Event mit vielen schönen Eindrücken, den wir keineswegs missen möchten. Paris wird uns sicher wiedersehen! (SW)

Das diesjährige Gin & Rum Festival in Luzern fand erneut in der Halle des Eiszentrums statt. Auf 1.000 Quadratmetern Fläche sind alle Unternehmen als Aussteller vertreten, die in der Schweizer Gin- und/oder Rum-Szene das Sagen haben. Ein Rundgang in der Halle zeigte uns jedoch, dass die Messe nicht allzu viele (Rum-)Überraschungen zu bieten hat. Vielmehr handelte es sich um Abfüllungen, die uns anderweitig bereits "über den Weg" gelaufen sind. Zwei Abfüllungen die uns jedoch ins Auge gestochen sind (und auch geschmacklich interessant waren) seien an dieser Stelle erwähnt: ein 40-jähriges Dictator aus Kolumbien (etwas viel Holz im Gaumen aber trotzdem geschmacklich spannend) und eine Sonder-Abfüllung von Clément für den Spirituosen-Importeur Charles Hofer. Letztere enthielt deutliche Aromen von Orangenschale (spannend was manche Fässer für Aromen hervorbringen). Erwähnenswert ist auch die Unterstützung von Sven am Stand von Selection Trade (Schweizer Generalimporteur der Marke Kill Devil), der seine exklusive  Rum Rarities-Uitvlugt Sonderabfüllung von Kill Devil an demselben Stand präsentieren durfte und zudem tatkräftig bei der Präsentation der gesamten Produktreihe unterstützt hat. Leider musste er feststellen, dass nur sehr wenige versierte Rum-Sammler an der Messe vertreten waren. Es war trotzdem den Besuch wert und wir sind nächstes Jahr sicher wieder mit dabei! (MW)

Eigentlich hatten wir seitens des Vereins immer vorgehabt einen Black Tot Day BBQ durchzuführen. Da jedoch der Folgetag (1. August) in der Schweiz ein Nationalfeiertag ist, kam der Anlass nie zustande (und wird es vermutlich auch nie). Aus diesem Grund wurde diesmal einen Tag vor dem International Rum Day ein BBQ durchgeführt, um dieses noble Getränk zu feiern. Die Auswahl an Rums (siehe Bild links) war vielseitig - vom preisgekröntem Premium-Cachaça über aktuelle Abfüllungen von Velier bis hin zu einem Lemon Hart aus den 50er Jahren. Jedes Destillat konnte für sich überzeugen, doch stach der alte Lemon Hart mit seinen (angeblichen) 73% vol. deutlich hervor. Erkennbar waren hierbei esterreiche, jamaikanische Rums (grösstenteils vermutlich Hampden). Den Abschluss machte dann eine sensationelle Abfüllung von Krüger, ein 32jähriger Port Mourant von 1975 mit wunderbaren 56,9% vol. abgefüllt. So einen schönen Nachmittag wird es hoffentlich nächsten Herbst wieder geben. (SW) 

Die Whisky Live Messe zählt zweifelsfrei zu den jährlichen Highlights für jeden Whisk(e)yliebhaber – und dank wachsender Beliebtheit von Rum in seinen diversen Spielarten gewinnt die Veranstaltung auch für die Anhänger von Zuckerrohrdestillaten zunehmend an Bedeutung.

Neben der Aussicht auf zahlreiche Sampling-Gelegenheiten, Masterclasses mit führenden Köpfen (in diesem Jahr u.a. Serge Valentin und Luca Gargano) und Marktpremieren der neuesten Abfüllungen lockt nicht zuletzt auch Paris mit seinem Charme – und seinen diversen weiteren Anlaufstellen für den Rum-Aficionado. Wir haben uns daher rund um den Messebesuch ein straffes Programm zusammengestellt, um neben der Messe auch einige der lokalen Shops sowie Bars zu besuchen. 

Leider wurde uns dort das Fotografieren verboten, woran wir uns selbstredend auch hielten. Der versierte Google-Nutzer ist hierfür ohnehin nicht auf unsere Hilfe angewiesen. Enttäuschend war wiederum, dass die gut bestückte Sammlung an offenen Flaschen bis auf 5-6 Ausnahmen nicht zur Verkostung freigegeben war. Als Begründung hierfür lieferte man schnell die Erklärung nach, dass zu wenig Personal für den Ansturm im Hause war – angesicht dessen, dass wir mit zwei Personen dort ankamen und während der gesamten Aufenthaltsdauer lediglich drei weitere Personen im Obergeschoss auftauchten, wirkte diese Erläuterung doch etwas eigenwillig. Fairerweise sei erwähnt, dass LMDW mit der Ausrichtung von Whisky Live tatsächlich ein sehr geschäftiges Wochenende zu bewältigen hatte. Der Besuch lohnt sich dennoch, da den rumliebenden Besucher eine schöne Auswahl aktueller und sehr rarer Abfüllungen erwartet und man in etwas ruhigeren Phasen des Jahres ggf. auch Gelegenheit bekommt, weitere Rums zu verkosten.

Ebenfalls inbegriffen war der Besuch der Master Classes – hier regulierte das First Come, First Serve Prinzip die Verteilung der verfügbaren Plätze. Uns wurde die grosse Freude zuteil, Luca Gargano von Velier in seinem Vortrag erleben zu dürfen – und ein Erlebnis war es tatsächlich, die gesamte Passion spüren zu dürfen, die Luca für Rum in all seinen Spielarten und seine Historie mitbringt. Grandios! 

In der Rhum Gallery präsent waren insgesamt 24 Aussteller, beginnend mit Agricole Rhums (u.a. Clement, JM, Neisson, Longueteau, Savanna, Bally und Saint James), Vertretern des spanischen Stils sowie des gesüssten Rums (u.a. Zacapa, Dictador, Kirk & Sweeney, Abuelo und Flor de Cana) und schliesslich durch die jamaikanischen und barbadischen Abfüller (Worthy Park, Hampden, Foursquare und Mount Gay). Dazu kamen die unabhängigen Abfüller Velier, Rum Nation und Plantation. 

Daneben durften wir am Stand von Mount Gay auch noch einen Sneak Peak auf eine zwischenzeitlich erschienene Abfüllung des XO in Fassstärke mit Finish im Islay Peated Whisky Cask («The Peat Smoke Expression») – das Ergebnis war geschmacklich etwas ungewöhnlich, aber durchaus eine spannende Ergänzung der bekannten Geschmacksfacetten und blieb nicht zuletzt deshalb positiv in Erinnerung (ein Review dazu findet sich beim Rum Shop Boy aus England: Link.

Das diesjährige Rum Fest in Berlin fand erneut in der grossen Halle der Station Berlin statt. Wesentlich weitläufiger als in der ursprünglichen Halle, konnten sich die Besucher auf den über 5.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche freier bewegen und hatten dabei eine grosse Auswahl spannender Anbieter mit knapp 125 verschiedenen Marken. Kaum angekommen, zog es uns direkt zum Raritätenstand von Rene van Hoeven. Wir hatten dabei die Gelegenheit einige sensationelle Abfüllungen von Cadenhead’s zu probieren sowie auch alte, weniger bekannte Abfüllungen kennenzulernen. Am liebsten hätten wir den ganzen Tag dort verbracht (und dabei unser gesamtes Geld ausgegeben), doch zwang uns unsere Neugierde weiter zu ziehen.    

Wir wurden sofort belohnt bei unserem nächsten Stopp am Stand von „That Botique-y Rum Company“. Hinter dieser brandneuen Marke steht Peter Holland, besser bekannt durch seinen Online Blog „The floating rum shack“. Peter war äusserst sympathisch und hat uns praktisch durch sein gesamtes Portfolio geführt. Dabei blieben uns insbesondere zwei Abfüllungen in bester Erinnerung: Ein 20-jähriger Caroni mit 53,7% vol. sowie ein 27-jähriger Enmore mit 51,5% vol. Zu erwähnen ist aber, dass ALLE Abfüllungen absolut grandios sind und wir sehr gespannt sind, welche weiteren Rums dieser Abfüller in Zukunft noch auf den Markt bringen wird.

Vor der Rückkehr ins Hotel gab es noch das Raritätentasting von Rene van Hoeven, das in einer sehr kleinen Runde stattfand. Vielleicht war dies auch der Grund, weshalb es diesmal kein „Feuerwerk“ an Raritäten gab. Am spannendsten fanden wir hierbei ein Martinique Rum von Plantation (Macouba 25 yo). Die restlichen Abfüllungen sind an dieser Stelle nicht wirklich der Rede wert...

Am zweiten Tag gingen wir dann alles etwas entspannter an (sicher auch der Alkoholmenge des Vortages geschuldet) und probierten nur noch ausgewählte Rums. Sehr gut in Erinnerung ist uns hierbei der Stand von Madeira Rums (William Hinton) geblieben. Nebst den verschiedenen im Fass gereiften Rum agrícola ist eine Abfüllung besonders hervor gestochen: Edição Limitada 2017. Ein junger, kraftvoller, und sehr aromatischer Rum, der beweist, dass in Zukunft noch einige spannende Abfüllungen von der portugiesischen Insel zu erwarten sind.

Präsentiert wurden diesmal jedoch nur Produkte von 1423, mit Ausnahme der Glenfahrn-eigenen Rum-Kreation produziert aus Zuckerrüben. Hierbei stellte uns Dieter einen schönen Querschnitt von Rums verschiedener Provenienzen vor, wobei unser Ansicht nach keines der Destillate leider so richtig zu überzeugen vermochte. Eventuell sind unsere Geschmacksknospen bereits etwas zu stark an die hoch-aromatischen Abfüllungen in Fassstärke oder an die allseits beliebten esterreichen Rums gewöhnt (oder etwa verwöhnt?), doch fanden wir fast alle Abfüllungen etwas flach und langweilig. Interessant war jedoch die Abfüllung der dänischen Brennerei Enghaven (die für uns ein absolutes Novum darstellte) sowie auch die in Zusammenarbeit mit Tres Hombres abgefüllten, hochprozentigen Rums aus der Dominikanischen Republik (vermutlich von Oliver & Oliver). Letztere konnten ehrlich gesagt aber der Ur-Abfüllung dieses Rums (wir berichteten bereits über die 18jährige Abfüllung von Tres Hombres aus dem Jahr 2015) nicht das Wasser reichen. Es war trotzdem ein sehr unterhaltsamer und spannender Abend. Dieter und seine Frau stellten für den Anlass ihre privaten Räumlichkeiten zur Verfügung und waren dabei - wie üblich - perfekte Gastgeber. Wir sind nächstes Jahr wieder mit dabei! (SW)  

Die diesjährige Generalversammlung und somit letzte Zusammenkunft der Mitglieder im Jahr, fand bei Jakob statt, der nicht nur sein Heim für das Treffen zur Verfügung gestellt hat, sondern auch zugleich die "Versorgung" mit Rum gesichert und uns mit einer leckeren Suppe versorgt hat. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den Gastgeber!  Die von Jakob bereitgestellte Rumauswahl fokussierte sich ausschliesslich auf barbadische Destillate und es war sehr spannend die verschiedenen Abfüllungen im Vergleich probieren zu dürfen. Als unangefochtener Sieger der Runde ging jedoch der Destino hervor, eine limitierte Abfüllung in Fassstärke, die in Zusammenarbeit zwischen Luca Gargano (Velier) und Richard Seale (Foursquare) entstanden ist. Diese Abfüllung ist leider bereits komplett ausverkauft soll aber in 2019 nochmals neu aufgelegt werden.

Nebst dem Austausch zu den Rums haben wir auch grob den Rahmen für 2019 festgelegt und natürlich formale Themen wie bspw. die Finanzen bzw. den Jahresabschluss besprochen. 2019 wird sicher wieder ein spannendes Vereinsjahr auf das wir uns bereits jetzt schon freuen!! (SW)